War das der Meisterzug, der da durch Kuchl rauschte?

Die Austria wirft Kuchl mit einem souveränen 2:0 aus dem Titelkampf

Die Wahrscheinlichkeiten standen ja schon vor dem Spiel ganz gut. Ein seltener Gast, dazu der Fetzen dabei – auch wenn er aufgrund verunfallten Zeitmanagements und Platzmangels im Rucksack bleiben musste – in Zahlen also ziemlich genau eins zu Bernd, wie wir am Weg zum Platz herausfanden. Der Weg hatte was von einem Romantik-Naturlehrpfad vorbei an stillen Gewässern mit integriertem Galgen für Lynchjustiz Marke Tennengau. Der Platz beeindruckte mit violetten Sitzen auf der Heimtribüne, widrigen Windverhältnissen, einem herrlichen Bergpanorama und einer sagenhaften Gastro. Bei moderaten Preisen wurde unter anderem das beste Schweinsbratensemmerl von hier bis mindestens Mattersburg feilgeboten, wir werden noch lange daran zurückdenken.

Die Home-Crowd – es waren immerhin zwischen 1500 und 2000 Leute da – verhielt sich freundlich-zurückhaltend, eine Lebenseinstellung die sich auch auf die Kuchler Mannschaft übertrug. Diese überließ der Austria den Großteil des Platzes und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Defensive. Taktisch war die Mannschaft gut eingestellt, mit spielerischen Mitteln gelang es der Austria kaum Gefahr zu erzeugen. Die Kuchler Viererkette – übrigens eine absolute Seltenheit in der 2. Landesliga – wuchs phasenweise auf eine Fünfer- oder Sechserkette, da suchte die Austria ihr Glück in Standardsituationen. Eine davon, einen Freistoß, verwertete Lubo Neubauer nach Foul an Mario Schleindl in der 37. Minute. Sonst war die Partie ein ziemlicher Langweiler, die Abgebrühtheit, Geduld und Sicherheit der violetten Elf beeindruckte trotzdem, man könnte das Ganze auch schlicht meisterlich nennen. Der Höhepunkt der zweiten Halbzeit stieg schon in der Pause, es war das achseninterne Pausenprogramm mit Witzen aus den unteren drei Schubladen. Das 2:0 von Xandi Seywald per Kopf nach einem Mayer-Freistoß und groben Tormann-Schnitzer (66.) gehört natürlich auch noch erwähnt. Mit den souverän eingefahrenen drei Punkten fällt der Blick auf die letzten sechs Spiele bei ebensovielen Punkten Vorsprung auf Grünau zuversichtlich aus, weiter geht’s am ersten Mai-Wochenende mit einer Doppelrunde in Plainfeld und gegen Bürmoos.